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11.05.1999 19:31

Ärzte kämpften vergeblich um das Leben von Werner Fuchs

Die Todesnachricht
kam beim Kartenkauf

Aachen (wos). Der Helikopter der Notärzte mußte am Dienstag morgen zweimal in das Berensberger Paulinenwäldchen fliegen. Noch in letzter Minute wurde ein spezielles Medikament eingeflogen, um das Leben von Alemannia-Trainer Werner Fuchs zu retten. Vergeblich.

Wettflug gegen die Zeit verloren

Alemannia-Geschäftsführer Dietmar Heeren berichtet erschüttert und blaß im Gesicht, was sich bei dem Waldlauf gegen Mittag in in Berensberg abgespielt hat. Der Wettflug des Helikopters gegen die Zeit war umsonst. Werner Fuchs starb, wie die Ärzte sagen, an einem "Sekundentod". Jede Hilfe, auch die der speziellen Medikamente aus dem Klinikum, kam zu spät.

Alemannia-Präsident Wilfried Sawalies gibt die Todeszeit des Trainers mit "12.30 Uhr" an. Der tief von dem Verlust des Freundes Gezeichnete meint allerdings die Zeit, als die Ärzte den Kampf um das Leben von Werner Fuchs aufgegeben hatten.

Stummes Entsetzen

Alle, die mit dem Trainer die letzten Jahre zusammengearbeitet haben, sind so tief getroffen, daß ihnen erst nach und nach wenige Worte über die Lippen kommen. Bereits gegen 13 Uhr stehen trauernde Fans in Gruppen vor der Geschäftsstelle zusammen. Sie waren gekommen, weil sie Karten für das Sonntag-Spiel gegen Erkenschwick kaufen wollten und hören jetzt von dem Unfaßbaren: Werner Fuchs ist beim Trainingslauf an einem plötzlichen Herztod gestorben.

Blick nach vorne

Präsident Sawalies blickt auf der Pressekonferenz am Abend dennoch nach vorne. Er kann sicher sein, im Sinne des toten Trainers zu sprechen. Denn auch Ehefrau Monika hat ihm versichert: Wunsch ihres Mannes wäre es, daß die Mannschaft am Sonntag zu dem Spiel antritt, in dem der Aufstieg endgültig klar gemacht werden kann.

Für die Mannschaft, so Sawalies weiter, habe der Mannschaftsrat mit Kapitain Thomas Lasser klar gesagt, am Sonntag spielen zu wollen. Im übrigen habe Fuchs und er in den letzten Tagen immer ein Bild vor Augen gehabt - nach dem Spiel auf dem Markt vor dem Rathaus von Oberbürgermeister Jürgen Linden als Aufsteiger empfangen und von den Fans gefeiert zu werden. Die Mannschaft jedenfalls sei gefestigt.

André Winkhold trainiert

Sawalies würdigte den so plötzlich aus dem Leben gerissenen Werner Fuchs als einen besonderen Trainer, als einen engen Freund, der aus der Alemannia in den letzten drei Jahren eine Familie gemacht habe. Die Lücke, so der Präsident traurig, sei nicht zu füllen. Sein Mitgefühl gelte aber besonders Ehefrau Monika und seinem Sohn Marco. Für die letzten drei Spiele wird Alemannen-Routinier André Winkhold die Mannschaft betreuen.


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