Aachen (an-o). Abschied von Alemannia-Trainer Werner Fuchs: Im
Dom zu Aachen gedachten rund 1200 Trauergäste des vor einer Woche beim
Training Verstorbenen. Auf dem Katschhof verfolgten rund 8000 Aachener die
Trauerfeier über eine Multivisionswand.
"Wir gehen Deinen Weg weiter"
Für "bewegende, unvergeßliche zwei Jahre" dankte Alemannia-Präsident
Wilfried Sawalies seinem verstorbenen Freund, dessen Sarg, bedeckt mit
einer schwarz-gelben Fahne, vor dem Altar aufgebahrt war, und der so kurz
vor dem Ziel aus dem Leben gerissen wurde. "Ich verneige mich vor einem
großen Menschen." Sein Versprechen: "Niemals geht man so ganz, ein Stück
von Dir bleibt hier. Die Mannschaft wird Deinen Weg weitergehen."
"Ein Glücksfall für die Stadt"
Als einen "wertvollen, engagierten Mitbürger, Sympathieträger und
Freund" bezeichnete OB Jürgen Linden den Verstorbenen, der sein Leben
immer nur durch andere definiert und sich stets für andere eingesetzt habe
- "und immer anständig". "Er war ein guter Mensch." Linden weiter: "Die
Alemannia ist nicht nur ein Fußballverein, Alemannia ist ein Lebensgefühl
für die ganze Stadt. Werner Fuchs hat das begriffen." Alemannia bedeute
für die Aachener mehr, als nur ein Fußballspiel 1:0 zu gewinnen. "Werner
Fuchs war kein Trainer auf der Durchreise: Er war ein Alemanne, ein
Aachener, ein Glücksfall für die Stadt."
"Es fehlte nur noch der Schlußpunkt."
"Daß unser Trainer Werner Fuchs tot ist, ist mehr, als wir begreifen
können", sagte Pfarrer Bert Gruber, geistlicher Betreuer der Alemannia, in
seiner Traueransprache. "Warum mußte er sterben?"
Der Tod habe Fuchs herausgerissen aus allem - einer glücklichen
Partnerschaft, dem großen sportlichen Erfolg. "Es fehlte nur noch der
Schlußpunkt." Was Fuchs gesät habe, habe die Mannschaft am vergangenen
Sonntag geerntet.
Schweigen ist zu wenig
Und er fuhr fort: "Jetzt, in dieser schweren Stunde, ist schweigen zu
wenig. Nicht schweigend dürfen wir uns aus dieser Stunde fortstehlen. Wir
erwarten, daß unsere Religion sich nicht heraushält aus unseren
Tränen."
Bert Gruber wörtlich: "Es gibt eine Verbindung zwischen Himmel und
Erde, zwischen Gott und den Menschen. Der Tod ist nicht der endgültige
K.O-Schlag, sondern der Anfang eines neuen Lebens jenseits von Raum und
Zeit. Das ist unsere begründete Hoffnung. Wenn wir das bedenken, dann hat
die Traurigkeit - Gott sei Dank - nicht das letzte Wort."