Aachen (cm). 8000 Menschen auf dem Katschhof, und doch herrschte
andächtige Stille auf dem Platz zwischen Dom und Rathaus, als die
Trauerfeier für Werner Fuchs auf eine große Projektionswand übertragen
wurde.
Tiefe Betroffenheit und Anteilnahme
Nur leises Geflüster war zu vernehmen, als stünde die große Fangemeinde
nicht unter freiem Himmel, sondern mitten im Dom. Mit Trauerflor am Arm,
im dunklem Anzug oder mit Fan-Weste kamen gestern die Alemannia-Fans, um
ihrem Trainer die letzte Ehre zu erweisen. Tiefe Betroffenheit und
aufrichtige Anteilnahme am Tod des Fußball-Lehrers waren spürbar. Auf dem
sonst zu Großveranstaltungen so lebendigen Platz störte bereits ein
Kinderwagen, der leise quietschend über das Pflaster geschoben wurde.
Zucken um den Mund
Auch wer sich nur wenige Minuten zuvor schnell eine Kippe angesteckt
hatte - als Pfarrer Bert Gruber, sowohl sportlich als auch seelsorgerisch
eng mit der Alemannia verbunden, seine Ansprache hielt, ging vielen die
Hand ans Gesicht, rieben Fans sich die Augen. Da zuckte es um die Münder,
um Tränen zurückzuhalten.
"Irgendwas von Dir bleibt hier."
Alemannia-Präsident Wilfried Sawalies schien den Fans auf dem Katschhof
aus der Seele zu sprechen, als er sich von seinem Freund mit Worten von
Trude Herr verabschiedete: "Niemals geht man so ganz. Irgendwas von Dir
bleibt hier." Die Anspannung auf dem Katschhof löste sich erst langsam,
als Oberbürgermeister Jürgen Linden Werner Fuchs für seine Arbeit für die
Alemannia und damit für Aachen dankte.
"Ihm einfach nahe sein"
Selbst noch eine Dreiviertelstunde nach der Trauerfeier standen einige
Fans auf dem Katschhof, in stiller Andacht vertieft. "Ich wollte ihm
einfach ein letztes Mal nah sein", sagte Stefanie Heidbüchel. Die
16jährige Schülerin aus Köln war allein zu Ehren von Werner Fuchs nach
Aachen gekommen.
"Er hätte mein Vater sein können"
"Das ist unfair, daß er tot ist. Bei seinem Alter hätte er mein Vater
sein können", sagte der 21jährige Zivildienstleistende Dirk Habets aus
Aachen. "Als Sawalies und Linden geredet haben, da habe ich geheult." Für
Josef Beckers (70) war die Trauerfeier ein angemessener Abschied von
Werner Fuchs. "Das ist schon berechtigt, ihm so groß die letzte Ehre zu
erweisen." Und sein Sitzplatznachbar am Tivoli Peter Schmitz (56) gab zu:
"Ich war bei der Trauerfeier tief ergriffen."