an-online: Nachrichten/Hintergrund

12.05.1999 17:45

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Oben auf der Rathaustreppe

Er war der Trainer und den Spielern wie ein Vater. Er hatte Charisma, was jeder schon bei der ersten Begegnung spürte. Er hatte großes Fachwissen und eine menschlich beeindruckende Art, zu lehren und zu bezeugen. Er hatte Autorität, die er nicht herauskehren mußte, sie war ihm gegeben.

Er hatte Visionen. Eine davon war, der Jugend, den Kindern das Schöne und die Freude am Fußballspielen zu zeigen. Und da er kein Sprücheklopfer war und kein Aufpeitscher nur des kurzen Erfolges wegen, ging er seine Arbeit bei der Alemannia Aachen gelassen und ruhig an. Er fand einen Präsidenten und er formte eine Mannschaft, die mit ihm gingen.

So kam der Erfolg. Viel schneller als erwartet. Und als der Tivoli wieder 20.000 Menschen zu den Spielen zog, Menschen aus Aachen, der Region, aus Belgien und den Niederlanden, als auf dem Weg zum Triumph am kommenden Sonntag nur noch Erkenschwick lag, mochte und konnte auch der Trainer Werner Fuchs nicht länger leugnen, daß er mit seiner Elf kurz vor dem Ziel aller Träume war.

Auf der Rathaustreppe stehen und die Glückwünsche des Oberbürgermeisters für die ganze fußballtrunkene Sportfamilie entgegenzunehmen - so war der Traum. Wenn er sich für die Alemannia erfüllt, ist Werner Fuchs nicht mehr dabei. Aber oben auf der Rathaustreppe, da werden ihn alle sehen.

Werner Czempas

Werner Czempas



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