Aachen (wos). "Es ist im Sinne von Werner Fuchs, daß wir
weitermachen. Am Sonntag wird gespielt!" So reagiert Alemannia-Präsident
Wilfried Sawalies in der Stunde großer Trauer um kurz zuvor gestorbenen
Trainer.
Gespenstische Ruhe
In der Alemannia Geschäftsstelle am Tivoli herrschte am Abend trotz des
Andrangs zahlreicher Medienvertreter und Alemannia-Fans gespenstische
Ruhe. Mit bleichen Gesichtern sammelten sich die Vereinsoberen an der
Krefelder Straße. Stadionsprecher Robert Moonen war fassungslos ob des
Todes seines Freundes Werner Fuchs. Moonen: "Hier ist eine Familie
auseinandergerissen worden. Die Mannschaft, die Fans und der Trainer
gehörten zusammen."
Entsetzen im Gesicht
Das Entsetzen über den vollkommen unerwarteten Tod, der den 50jährigen
Trainer beim Laufen im Paulinen-Wäldchen am Morgen wie der Blitz traf,
stand dem Alemannia-Präsident bei der Pressekonferenz um 16.30 Uhr im
Gesicht geschrieben. Sawalies bewahrte die Fassung und berichtete: "Heute
morgen ist Trainer Werner Fuchs plötzlich zusammengebrochen."
"Er war ein absoluter Glücksfall"
Trotz direkter Wiederbelebungsversuche stellten die Notärzte ungefähr
eineinhalb Stunden später den Tod fest. Sawalies am Abend: "Unser
Mitgefühl gilt der Familie, den Verwandten und den Freunden von Werner
Fuchs". Sawalies würdigte den Trainer unter anderem als "absoluten
Glücksfall" für den Verein Alemannia Aachen.
Der sympathische und bescheidene Fuchs sei gleichermaßen im Verein, bei
Sponsoren und bei der Mannschaft beliebt gewesen. Mit Werner Fuchs sei
nicht nur der Trainer dieser Mannschaft, sondern "ein echter Alemanne" aus
dem Leben geschieden.
Lücke nicht zu füllen
Die Lücke, die er hinterlasse, sei nicht zu füllen. Werner Fuchs sei
für alle und besonders für ihn selbst ein Freund gewesen, "nicht
irgendeiner, sondern ein echter Freund", sagte Sawalies mit Trauer in der
Stimme. Werner Fuchs sei leider Gottes "auf der sportlichen Zielgeraden"
abgefangen worden.
"Wir haben jetzt", so der Präsident, "die Möglichkeit aufzusteigen". Er
habe sich mit dem Mannschaftsrat und mit Ehefrau Monika Fuchs beraten.
Alle seien der einhelligen Meinung, daß es im Sinne des verstorbenen
Trainers sei, am Sonntag in Erkenschwick anzutreten.
"Den Weg unter allen Umständen fortführen"
Bis dahin werde man alles tun, um die Mannschaft von dem zu erwartenden
Trubel fern zu halten. Werner Fuchs und er selbst hätten sich in den
letzten Tagen kein schöneres Bild vorstellen können, "als zusammen auf der
Treppe des Rathauses von Oberbürgermeister Jürgen Linden als Aufsteiger in
die 2. Bundesliga empfangen zu werden". Daher wolle man den Weg, den Fuchs
vor drei Jahren bei der Alemannia als Hoffnungsträger begonnen hatte,
jetzt unter allen Umständen weiter fortführen.
André Winkhold übernimmt das Training
Das Training und die Leitung der Mannschaft bei den letzten drei
Spielen wird André Winkhold übernehmen. Winkhold war bereits eine feste
Größe bei der Zukunftsplanung der Alemannia.