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11.05.1999 17:32

André Winkhold übernimmt

Am Sonntag spielt die Alemannia
für ihren verstorbenen Trainer

Aachen (wos). "Es ist im Sinne von Werner Fuchs, daß wir weitermachen. Am Sonntag wird gespielt!" So reagiert Alemannia-Präsident Wilfried Sawalies in der Stunde großer Trauer um kurz zuvor gestorbenen Trainer.

Gespenstische Ruhe

In der Alemannia Geschäftsstelle am Tivoli herrschte am Abend trotz des Andrangs zahlreicher Medienvertreter und Alemannia-Fans gespenstische Ruhe. Mit bleichen Gesichtern sammelten sich die Vereinsoberen an der Krefelder Straße. Stadionsprecher Robert Moonen war fassungslos ob des Todes seines Freundes Werner Fuchs. Moonen: "Hier ist eine Familie auseinandergerissen worden. Die Mannschaft, die Fans und der Trainer gehörten zusammen."

Entsetzen im Gesicht

Das Entsetzen über den vollkommen unerwarteten Tod, der den 50jährigen Trainer beim Laufen im Paulinen-Wäldchen am Morgen wie der Blitz traf, stand dem Alemannia-Präsident bei der Pressekonferenz um 16.30 Uhr im Gesicht geschrieben. Sawalies bewahrte die Fassung und berichtete: "Heute morgen ist Trainer Werner Fuchs plötzlich zusammengebrochen."

"Er war ein absoluter Glücksfall"

Trotz direkter Wiederbelebungsversuche stellten die Notärzte ungefähr eineinhalb Stunden später den Tod fest. Sawalies am Abend: "Unser Mitgefühl gilt der Familie, den Verwandten und den Freunden von Werner Fuchs". Sawalies würdigte den Trainer unter anderem als "absoluten Glücksfall" für den Verein Alemannia Aachen.

Der sympathische und bescheidene Fuchs sei gleichermaßen im Verein, bei Sponsoren und bei der Mannschaft beliebt gewesen. Mit Werner Fuchs sei nicht nur der Trainer dieser Mannschaft, sondern "ein echter Alemanne" aus dem Leben geschieden.

Lücke nicht zu füllen

Die Lücke, die er hinterlasse, sei nicht zu füllen. Werner Fuchs sei für alle und besonders für ihn selbst ein Freund gewesen, "nicht irgendeiner, sondern ein echter Freund", sagte Sawalies mit Trauer in der Stimme. Werner Fuchs sei leider Gottes "auf der sportlichen Zielgeraden" abgefangen worden.

"Wir haben jetzt", so der Präsident, "die Möglichkeit aufzusteigen". Er habe sich mit dem Mannschaftsrat und mit Ehefrau Monika Fuchs beraten. Alle seien der einhelligen Meinung, daß es im Sinne des verstorbenen Trainers sei, am Sonntag in Erkenschwick anzutreten.

"Den Weg unter allen Umständen fortführen"

Bis dahin werde man alles tun, um die Mannschaft von dem zu erwartenden Trubel fern zu halten. Werner Fuchs und er selbst hätten sich in den letzten Tagen kein schöneres Bild vorstellen können, "als zusammen auf der Treppe des Rathauses von Oberbürgermeister Jürgen Linden als Aufsteiger in die 2. Bundesliga empfangen zu werden". Daher wolle man den Weg, den Fuchs vor drei Jahren bei der Alemannia als Hoffnungsträger begonnen hatte, jetzt unter allen Umständen weiter fortführen.

André Winkhold übernimmt das Training

Das Training und die Leitung der Mannschaft bei den letzten drei Spielen wird André Winkhold übernehmen. Winkhold war bereits eine feste Größe bei der Zukunftsplanung der Alemannia.

André Winkhold (Mitte) wird bis Saisonende die Mannschaft führen; links Schatzmeister Hans Bay, rechts Kaptain Thomas Lasser.

Foto: Harald Krömer



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