Alemannias Motto für Erkenschwick: Jetzt erst recht !

Aachen. Nach ausgelassenem Feiern ist am Aachener Tivoli niemandem zumute. Zu tief sitzt nach dem plötzlichen Tod von Werner Fuchs der Schock. Trotzdem sind alle Weichen auf Sieg gestellt, wenn am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) das drittletzte Regionalliga-Spiel dieser Saison (und wohl auch weit darüber hinaus) bei Absteiger SpVgg Erkenschwick steigt. Drei Punkte machen den ersehnten Sprung in die 2. Fußball-Liga perfekt.

«Die Mannschaft zu motivieren, kann ich mir sparen», zeichnet Interimscoach André Winkhold ein Stimmungsbild, nachdem er am Mittwoch das erste Training geleitet hatte. «Die meisten sind unruhiger als normal, aber hundertprozentig konzentriert. Jedem ist klar, daß wir jetzt noch mehr in der Pflicht sind, uns nicht noch auf der Zielgeraden abfangen zu lassen.»

Bis zum Spiel wird bei den Schwarz-Gelben alles so laufen, wie es der Vater des Erfolges geplant hatte - am Donnerstag war für den Kader frei, während Winkhold selbst in Verl war, um Erkenschwick im Halbfinale des westfälischen Pokals zu beobachten.

Nachdem man an der Krefelder Straße ohnehin schon mit 10 000 eigenen Anhängern kalkuliert hatte, dürfte sich diese Zahl nach der Tragödie vom Dienstag noch deutlich erhöhen. Das Erkenschwicker Ordnungsamt rechnet mit 15 000 Alemannia-Fans und hat entsprechende Vorbereitungen eingeleitet. Ab heute sind dann SpVgg-Mitarbeiter in der Aachener Geschäftsstelle, um den Kartenvorverkauf zu ermöglichen. «Viele werden hinfahren, um Werner Fuchs ihre Reverenz zu erweisen», orakelt André Winkhold.

(eck), 13.05.1999 15:35