Ein ganz persönlicher Nachruf
von Wolfgang Pomp

Werner Fuchs ist nicht mehr unter uns. Kurz vor dem Höhepunkt seines sportlichen Wirkens bei der Alemannia verstarb unser Trainer da, wo er sich neben seiner Familie am wohlsten fühlte, beim Training, im Kreis seiner Mannschaft.

Ich lernte Werner Fuchs das erste Mal persönlich kennen 1984, er hatte gerade seine erste Trainerstation angetreten, bei meiner Alemannia. Werner Fuchs besuchte ein E-Jugendspiel auf dem Sportplatz Adenauerallee, wohin er seinen Sohn Marco begleitete, der sich direkt nach dem Umzug nach Aachen bei der Alemannia angemeldet hatte. Ich war damals Jugendleiter beim Polizei-Sport Verein und hatte an diesem Samstag die Gelegenheit, mich mit Werner Fuchs zu unterhalten. Von dem Tag an war ich nicht nur Alemannia-Fan, sondern auch Werner Fuchs-Fan. Er formte in der Saison aus einem Abstiegskandidaten eine Mannschaft , die an das Tor zur ersten Bundesliga klopfte. Nach der Herbstmeisterschaft in der zweiten Liga reichte zum Schluß aber die Kraft nicht, um die Spitze der Tabelle zu halten. Nach drei sehr erfolgreichen Jahren ging Werner Fuchs zwar von der Alemannia weg, er und seine Familie waren inzwischen aber in Aachen heimisch geworden. Über Saarbrücken kam Werner Fuchs zu Hertha BSC Berlin, wo er 1989 den Aufsteig in die Bundesliga schaffte. Am Tag des Aufstiegs trafen wir uns wieder. Er hatte mit seiner Berliner Mannschaft Trainingsquartier bezogen im Hotel Buschhausen, und beim Mittagsspaziergang mit seiner Mannschaft kam er auch auf unseren Sportplatz und ließ sich mit einer der PSV- Jugendmannschaften fotografieren. Ein Punkt am Nachmittag auf dem Tivoli und der Aufstieg war perfekt. Die Hertha schaffte es, und ich war ihm nicht böse darum.

Rudi Assauer holte ihn später nach Oldenburg und über Braunschweig und Wuppertal fand Werner Fuchs den Weg zurück in die Heimat, zum Tivoli. Es war August 1996, ich war inzwischen Webmaster bei Alemannia Aachen, als die Verpflichtung von Werner Fuchs bekannt gegeben wurde. Kaum vorstellbar, wie groß die Freude bei mir war, Werner Fuchs wieder am Tivoli zu wissen.

Und Werner Fuchs schaffte das Wunder. Innerhalb von drei Jahren entwickelte er ein sportliches Konzept, das jetzt kurz vor einem vorläufigen Höhepunkt steht. Sein Traum war es, mit seiner Mannschaft auf der Rathaustreppe zu stehen, dort die Rückkehr in die zweite Bundesliga zu feiern, und den Fans auf dem Markt zuzujubeln, die er so liebte und die ihn so liebten.

Dies wird er nun nicht mehr erleben. Aber ich bin sicher, daß eine Mannschaft, die Werner Fuchs geformt hat, auch die Kraft hat, seinen Traum zu verwirklichen und den Aufstieg zu schaffen.

Die ganze Alemannia-Familie trauert um ihren Trainer und spricht der Familie Fuchs, insbesondere seiner Frau Monika und seinem Sohn Marco ihr tiefes Mitgefühl aus. Seine Lebensphilosophie : Man soll die Feste feiern wie sie fallen und sein Arbeitsmotto : Ich will so arbeiten, daß auch alles funktioniert, wenn ich mal nicht mehr da bin, gewinnt jetzt eine ganz besondere Bedeutung.

Werner, wir werden Dich nie vergessen.

Wolfgang Pomp
Webmaster im Team Alemannia